Rothirsche wandern gerne und viel. Oft versperren aber Bauten den Weg. © Eric Dragesco (Pro Natura)

Tier des Jahres 2017: Der Rothirsch

Rothirsch (Bild: Pro Natura)Rigorose Jagd und Waldzerstörung hatten den Rothirsch in der Schweiz vor 150 Jahren ausgerottet. Nachdem sich die Bedingungen gebessert hatten, kehrte er aus Österreich in unser Land zurück. Heute leben in der Schweiz wieder 35 000 Tiere. Allerdings bleiben die von Osten eingewanderten Hirsche auf die Alpen und Voralpen beschränkt. Der Jura wurde von Frankreich aus besiedelt. Natürlicherweise könnten die grossen Wanderer auch ins Mittelland einziehen. Aber Barrieren wie die eingezäunten Autobahnen hindern sie daran.
In ihrem Aufenthaltsgebiet müssen Rothirsch-Rudel zwischen Schlaf- und Futterplatz oder Rückzugsort und Fortpflanzungsplatz wechseln können und brauchen deshalb viel Bewegungsraum. Im Winter müssen die Tiere einen absolut ungestörten Wintereinstand finden. Denn sie fahren ihren Stoffwechsel ähnlich wie Winterschläfer teilweise herunter. Jede Störung kostet sie viel Energie. Im übrigen ist das Huftier anspruchslos: Es frisst Gräser und Kräuter aller Art, ferner Blätter, Triebe und Rinde, Flechten, Moose und Baumfrüchte.
Pro Natura hat den Rothirsch als Tier des Jahres gewählt, um auf die Schwierigkeiten aller wandernden Tiere in der Schweiz aufmerksam zu machen. Denn diese stossen überall an Grenzen, vor allem in Form von Verkehrsachsen und Siedlungen. Wildtierüberführungen würden vielen Tieren helfen, grössere Lebensräume gemäss ihren Bedürfnissen zu nutzen. Deshalb fordert Pro Natura, dass Wildtierkorridore berücksichtigt und Naturräume wieder miteinander vernetzt werden.

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